Im Gespräch mit David Kasparek führt Uwe Schröder hier aus, wie sich seine Architekturauffassung im Laufe der Jahre veränderte und wie nach und nach das Romantische in den Fokus seiner Arbeit geriet.
… "Sie fragen, was daran relevant sein könnte? Vielleicht vermissen auch wir verstärkt Sinn und Sinnlichkeit in Architektur und Stadt. Wenn wir den Kulturwissenschaften folgen wollten, lebten auch wir in einer Zeit des Wandels und des Umbruchs. Aleida Assmann hat vom Fall des Zeitregimes der Moderne gesprochen. Die Aufmerksamkeit für Modernisierungsprozesse, für Fortschritt und Zukunft, hat nachgelassen. Stattdessen treten bei Assmann neue Kategorien auf: Kultur, Identität, Gedächtnis. Die neue Aufmerksamkeit wendet sich also vermehrt der Vergangenheit zu. Die Strahlkraft der aufgeklärten Architektur, also die der architektonischen Moderne, hat schon lange nachgelassen. Globalisierungsprozesse vermehren die Aufmerksamkeit für das Lokale und die neue phänomenologische Annäherung an die Architektur – vor allem an den Raum der Architektur unter dem Stichwort Atmosphäre, Sie hatten ja Böhme und Zumthor bereits genannt – wird konsensfähig innerhalb der Disziplin." … (U. S.)
Autor: Uwe Schröder, David Kasparek
Titel: Das Romantische in der Architektur. Ein Gespräch
Sammelband/Zeitschrift: Marlowes, frei04 publizistik (Online-Magazin)
Datum: 2021
News: der architekt 6/2021, geheimnis im gewöhnlichen. zum romantischen in der architektur, ist mit Beiträgen von usarch erschienen, Uwe Schröder. Architettura Lingua Romana. La Città romanticizzata. 16 Frammenti, Buchvorstellung an der Sapienza in Rom