In der gegenwärtig pluralisierenden Architekturproduktion, die zunehmend individualisierte Vorstellungen von Architektur und Stadt spiegelt, treten unterschiedliche Neigungen, Ansichten, Haltungen und Auffassungen in ebenso differenzierten baulichen Formen und Gestalten von Architektur mit dem Anspruch nebeneinander auf, als gleichwertig anerkannt zu werden, so der Aachener Hochschullehrer Uwe Schröder. Verbunden ist dieser Prozess mit einer Veränderung der Werthaltung genereller und gemeinsamer Vorstellungen von Architektur und Stadt, die zudem eine abnehmende gesellschaftliche Aufmerksamkeit nach sich zu ziehen scheinen. Neue Vorstellungen, Muster und Bilder von Architektur treten verstärkt in Erscheinung und behaupten ihre Gültigkeit. Das Nebeneinander verschiedener kommender und gehender Architektur- und Stadtvorstellungen ist mit Relativierung und Verunsicherung verbunden. Für den Architekten kann diese Fortentwicklung eine Konzentration von Möglichkeiten eigenständiger Gestaltung der Stadt bedeuten: Individualisierung scheint vermehrt als Gestaltungskonzept aufgefasst zu werden...
Autor: Uwe Schröder
Titel: Raumentwurfslehre
Sammelband/Zeitschrift: in: der architekt 6/2011, Entwerfen lehren, Entwerfen lernen. Positionen zum Kern der Architektenausbildung
Datum: 2011
Seite(n): S. 48-53